1,2 Millionen Wohnungen fehlen in Westdeutschland — Wohnungsmarkt bremst Arbeitsmarkt und Wachstum
Wohnungsdefizit in Westdeutschland erreicht 1,2 Millionen
Eine aktuelle Studie des Pestel-Instituts in Hannover kommt zu dem Ergebnis, dass in den alten Bundesländern inzwischen rund 1,2 Millionen Wohnungen fehlen. Das Defizit ist damit deutlich höher als bisherige Schätzungen, weil die Forscher langfristig leer stehende Einheiten aus der Bilanz herausgerechnet haben.
Die Folgen reichen über die klassische Wohnungsnot hinaus: Unternehmen berichten von wachsenden Problemen bei der Suche nach Fachkräften, weil potenzielle Bewerberinnen und Bewerber einen Jobwechsel scheuen, wenn damit eine zeitaufwendige Wohnungssuche verbunden ist. Nach Einschätzung der Autoren hemmt der Mangels an bezahlbarem Wohnraum inzwischen die wirtschaftliche Entwicklung in mehreren Regionen.
Auf der in München eröffneten Immobilienmesse Expo Real forderten Fachleute einen Kurswechsel in der Wohnungspolitik. Das Pestel-Institut plädiert für eine umfassende staatliche Förderung aller Segmente des Wohnungsbaus — von Sozialwohnungen über frei finanzierte Mietwohnungen bis hin zu Wohneigentum. Zudem warnen die Ökonomen davor, die Förderung an immer höhere bau- und energetische Standards zu koppeln, ohne die Fördervolumina entsprechend anzupassen.
- Pestel-Chefökonom Matthias Günther bezeichnete die Lage als sich zuspitzend und forderte politisches Handeln.
- Die Untersuchung wurde im Auftrag der Messe München angefertigt und soll Debatten über Fördermodelle und Planungsbeschleunigung befeuern.
Vor dem Hintergrund der Studie rücken Fragen der Flächennutzung, der Baukosten und der Förderung in den Fokus: Politik und Immobilienbranche stehen unter Druck, kurzfristig umsetzbare Maßnahmen zu vereinbaren, die Neubau und Wiederbelegung gleichermaßen fördern.
Am Beispiel einer Baustelle in Mainz wird sichtbar, wie eng Wohnungsbau, Arbeitsmarkt und Mobilität zusammenhängen: Wo neue Wohnungen fehlen, bleiben Arbeitskräfte bindungsunsicher, und wirtschaftliche Potenziale bleiben ungenutzt.

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