Mit Messdaten und grünem Strom lassen sich Gebäude nachhaltig und günstig betreiben
Mehr Effizienz im Betrieb spart schnell und nachhaltig Energie
Deutschland steht vor der Herausforderung, eine enorme Altbausubstanz wirtschaftlich und klimafreundlich zu betreiben. Statt reflexhafter Großinvestitionen in Fenster oder Fassadendämmung empfiehlt Yama Mahasher von Westbridge einen anderen Zugang: erst messen, dann investieren. Mit präziser Datenerfassung und smarter Betriebssteuerung lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen, oft ohne aufwändige Baumaßnahmen.
Mahasher betont, dass allein durch richtige Einstellungen bestehender Anlagen und einen hydraulischen Abgleich bei Heizungen mehr als 20 Prozent Energie eingespart werden können. Entscheidend seien intelligente Messsysteme, die Verbrauch und Ineffizienzen sichtbar machen. In deutschen Gewerbeimmobilien ist ihr Anteil bislang gering, weshalb viele Einsparpotenziale unentdeckt bleiben.
Die technische Nachrüstung mit Sensorik und Anbindung dauert nach Angaben von Branchenexperten meist rund drei Monate. Anschließend wird über etwa zwölf Monate hinweg Messdaten gesammelt, um saisonale Schwankungen abzubilden und belastbare Handlungsempfehlungen abzuleiten. Wer mit der Datenerfassung bis 2026 wartet, riskiert laut Mahasher höhere Refinanzierungs- und Bewertungsrisiken.
Neben Betriebseffizienz sieht Mahasher einen zweiten Hebel: der Wechsel zu nachvollziehbarem Grünstrom. Dieser ist heute wirtschaftlich vergleichbar mit konventionellem Strom und verschiebt oft den Zeitpunkt, an dem ein Gebäude für Investoren unattraktiv wird. Zusammen führen bessere Betriebsführung und grüner Energiebezug dazu, dass sich die Wirtschaftlichkeit vieler Bestandsimmobilien deutlich verbessert.
Die Standortfrage bleibt relevant: In guten Lagen lohne sich in der Regel eine Sanierung im Einklang mit Investitionsplänen. In B und C Lagen sollten Eigentümer Umnutzungen prüfen, etwa zu Lagerflächen oder lokalen Nutzungen, die wirtschaftlich tragfähig sind. Kriterien wie Qualität, Energieemissionen und Energieintensität zählen heute genauso wie Lage und Mieterstruktur.
Politisch gibt es zwar Verzögerungen und Rückschritte, etwa bei der Einführung bestimmter Regulierungen. Doch der Druck aus Finanzwirtschaft und Mietermärkten wirkt unabhängig von kurzfristigen politischen Entscheidungen: Banken verlangen Transformationspfade, und viele Mieter bevorzugen zertifizierte, energieeffiziente Räume. Nachhaltigkeit ist damit zu einem ökonomischen Faktor geworden, der die Immobilienbranche strukturell prägt.
Fazit: Statt Abriss und Neubau sollte die Branche vorhandene Bausubstanz in vielen Fällen schonender und effizienter nutzen. Mit smarten Messungen, betrieblicher Optimierung und grünem Strom lassen sich kurzfristig Kosten senken und die CO2 Bilanz verbessern, ohne dass umfangreiche Investitionen nötig werden.
- Praxisempfehlung 1: Zuerst Messinfrastruktur installieren, Daten sammeln, dann entscheiden
- Praxisempfehlung 2: Hydraulischer Abgleich und Betriebsoptimierung durchführen
- Praxisempfehlung 3: Zu geprüfter, grünem Stromtarif wechseln

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